Betonbauteile im Plus: Umsatzrückgänge für 2023 erwartet

Die baden-württembergische Betonfertigteilindustrie konnte im Jahr 2022 einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro erzielen. Dies entspricht einem Plus von rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs ist jedoch vor dem Hintergrund der Preissteigerungen zu betrachten, denn die Branche verzeichnete in vielen Produktsegmenten Mengenrückgänge. Dies gab Friedrich Gebhart, Präsident des Fachverbandes Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg, Ostfildern, anlässlich des Pressegesprächs der 67. BetonTage in Ulm bekannt. Für das aktuelle Jahr werden angesichts der getrübten Konjunktur Umsatzrückgänge von rund 5 Prozent erwartet.

Auftragsrückgänge trübt Baukonjunktur 
Die Auftragslage im Bauhauptgewerbe ging im Jahr 2022 in Baden-Württemberg insgesamt um 6,5 Prozent zurück. Hiervon war vor allem der Hochbau betroffen (-18 Prozent). Sowohl im Wirtschaftshochbau als auch im öffentlichen Hochbau waren Orderrückgänge (-26,4 Prozent bzw. -29,3 Prozent) zu verzeichnen. Der Wohnungsbau stagnierte mit +0,3 Prozent. Die Preissteigerungen und eingetrübte Baukonjunktur machte sich auch in der Betonfertigteilindustrie bemerkbar. Trotz Umsatzsteigerung hatten einzelne Segmente mit Mengenrückgängen zu kämpfen. So erhöhte sich der Umsatz von konstruktiven Fertigteilen wie Balken, Stützen und Binder um 13 Prozent, die Menge ging jedoch um 4 Prozent zurück. Die Umsätze bei großformatigen Decken stiegen um 18 Prozent, die Menge war mit -6 Prozent rückläufig. Bei großformatigen Wandbauteilen konnte der Umsatz um 4 Prozent erhöht werden, die Menge ging ebenfalls um 4 Prozent zurück. Vorgefertigte Betonerzeugnisse für den Straßen-, Garten- und Landschaftsbau verzeichneten ein Umsatzplus von 19 Prozent, die Menge stieg hingegen lediglich um 5 Prozent.

Die Hersteller von Beton- und Stahlbetonrohren konnten ihr Umsatzplus um 10 Prozent erhöhen, die Menge ging um 1 Prozent zurück. Sie profitierten von den steigenden Auftragseingängen im Tiefbau insgesamt (+12 Prozent) und der Investitionsbereitschaft der Öffentlichen Hand (+25,3 Prozent).

Für das laufende Jahr rechnet der Verband angesichts der bereits rückläufigen Baugenehmigungen und Auftragseingängen mit einem Umsatzrückgang von 5 Prozent.


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